Selbst­fürsorge für erschöpfte Eltern: Wie Sie als Eltern eines Babys mit Schlaf­problemen auf sich achten können – unsere Beratung und Hilfe online, in Wien und im Burgenland

Wir hätten gerne ein Wundermittel für Sie

Wenn Sie diese Seite lesen, erwarten Sie sich möglicherweise ein Wundermittel - etwas, das all Ihre Probleme auf einen Schlag löst. Wir würden Ihnen dies auch gerne anbieten. Aber der Weg zu mehr Schlaf für Eltern und Kind ist nicht immer geradlinig.

Als erstes ist es natürlich wichtig, je nach Schlafproblematik Ihres Kindes ein paar Dinge zu beachten. Dazu können Sie sich erstmals auf den anderen Themenseiten unserer Website informieren und dann konkret bei einer Einheit unseres Schlafcoachings. Kinder sind keine Roboter. Auch super Schläferinnen und Schläfer haben mal schlechte Nächte, weil sie krank sind, Zähne bekommen oder einen sehr aufregenden Tag erlebt haben.


Je mehr sich die schlechten Nächte häufen, desto erschöpfter wird man

Lang anhaltender Schlafmangel führt zu Energieverlust, schlechter Stimmung, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und vielem mehr. Nicht umsonst war früher Schlafentzug eine Foltermethode.

Wenn Sie jetzt noch weiterlesen, gehören Sie wahrscheinlich zu den Eltern, die bereits stark unter dem Schlafentzug leiden. Man bekommt viele Tipps, wie man damit umgehen kann. Der häufigste den wir gehört haben ist: Schlaf doch einfach, wenn dein Kind schläft. Es gibt dazu ein sehr erheiterndes Video im Internet. Die Mutter fährt mit dem schlafenden Baby im Auto und schläft am Pannenstreifen ein. Sie trägt es in der Trage und schläft im Stehen bei der Hausarbeit oder während sie das Kind im Kinderwagen spazieren schiebt. Natürlich ist dieses Video hauptsächlich zur Erheiterung müder Mütter gedacht, aber es hat viel Wahrheit in sich.

Schlafen, wenn das Baby schläft - Ist das die Lösung?

Ganz so leicht ist es leider nicht. Einerseits schläft Ihr Baby vielleicht noch nicht im Bett, andererseits gibt es da noch den Haushalt, Beikost für das Baby kochen und vieles mehr. Häufig stehen hier die eigenen Ansprüche an sich den eigenen Bedürfnissen gegenüber.

Unsere eigenen Ansprüche: Bin ich eine gute Mutter / ein guter Vater?

Das Idealbild, das man hier im Kopf hat, ist durch viele Dinge geprägt. Möchte man es anders oder gleich machen wie die eigenen Eltern? Hat man bereits viel zu diesem Thema gelesen? Was erlebt und hört man von anderen Eltern? Was vermitteln uns die Medien dazu?

Aus all diesen Eindrücken entsteht das Bild einer Person, der man nie gerecht werden kann:

Eltern, die …

  • jederzeit und überall zu 100 % auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen
  • die ihren Kindern immer nur das gesündeste und frischeste Bio-Essen kochen
  • immer gut gelaunt sind und absolut alles im Griff haben
  • immer eine saubere und ordentliche Wohnung bzw. Haus haben
  • ihre Bedürfnisse immer denen der Kinder unterordnen
     

Mütter, die

  • sofort nach der Schwangerschaft wieder die perfekte Figur haben
  • deren soziales Leben unverändert weiter geht
  • regelmäßig Sport machen, ihren Hobbys nachgehen und dabei immer perfekt gestylt sind

Wir überzeichnen das Bild jetzt etwas, aber vieles davon hat man für sich als Idealbild im Kopf, oft ohne es zu realisieren. Das erzeugt einen enormen Druck. Kommt dann noch die Müdigkeit hinzu, hat man das Gefühl in vielerlei Hinsicht zu versagen. Durch die Müdigkeit hat man noch weniger Energie für Haushalt, Kind, Partner, Sport, etc.


Der Teufelskreis 

Je weniger Energie man hat, je weniger man den Tag über schafft, desto schlechter wird die eigene Stimmung und umso häufiger die Selbstvorwürfe. Man schafft es oft bei Kleinigkeiten nicht mehr, Geduld für sein Kind aufzubringen. Der Berg an Arbeit wächst und man wird verzweifelter und unzufriedener.

Sich Unterstützung suchen und auf eigene Bedürfnisse achten

Am besten ist es natürlich sich Hilfe zu holen. Sei es der Partner, der einen am Wochenende ausschlafen lässt. Sei es die Oma, die den Nachwuchs für ein paar Stunden abnimmt, damit man zumindest zwei Stunden schlafen kann. Oder eine Reinigungshilfe, die den Berg an Bügelwäsche gleich mit übernimmt. Aber uns ist klar, dass manches davon nur eine Wunschvorstellung bleibt. Wenn man alleinerziehend ist oder die Großeltern weit weg wohnen, kann man davon nur träumen. Eine Haushaltshilfe ist mit Kosten verbunden. Was also tun?

Die Methapher des "vollen Glases"

Wir verwenden gerne die Metapher des vollen Glases. Nehmen Sie sich bitte ein Glas und füllen Sie es mit Wasser. Dieses Wasser symbolisiert Ihre Energie. Wenn Sie von dem Glas etwas abgeben möchten, was müssen Sie tun? Sie kippen es und leeren es aus. Dadurch wird Ihre Energie immer weniger. Gehen Sie nochmals zum Wasserhahn und drehen Sie ihn auf. Stellen Sie das Glas darunter und warten Sie. Wann können Sie von dem Wasser etwas abgeben, ohne dass in Ihrem Glas was fehlt? – Erst, wenn es übergeht.

Bitte lassen Sie dieses Bild kurz auf sich wirken.

Wir hören oft: „Ich bin doch eine schlechte Mutter, wenn ich als erstes auf mich achte und nicht auf mein Kind. Ich will nicht egoistisch sein.“

  • Lassen Sie Ihr Kind hungern?
  • Geben Sie ihm keine Liebe?
  • Lassen Sie es in der vollen Windel liegen?
  • Lassen Sie es bewusst lange weinen?

Nein? Das dachten wir uns. Sie sind gute Eltern! Sonst würden Sie nicht auf unserer Website recherchieren und sich Hilfe holen. Sie versuchen das Beste für sich und Ihr Kind. Dazu gehört aber folgendes:


Geht es Ihnen gut – geht’s Ihrem Kind gut. 


Sie haben das sicher schon bemerkt. Wenn Sie einen guten Tag haben, fröhlich sind und voller Energie, dann ist auch Ihr Kind gut gelaunt und alles gelingt leichter. Wenn Sie aber aufgrund der Müdigkeit schlecht drauf sind, dann merkt das auch Ihr Kind. Es kann damit schwer umgehen. Was ist mit Mama und Papa los? Gestern waren sie fröhlich und haben mit mir Spaß gemacht und heute erkenne ich sie nicht mehr? Ich kippe unabsichtlich ein Glas um und Papa schreit mich an?


Ihr Kind kann mit Stimmungsschwankungen nur schwer umgehen.

Ihre Stimmungsschwankungen verunsichern Ihr Kind. Häufig merkt man anfangs vielleicht gar nicht, dass es einem schlecht geht. Achten Sie mal darauf, ob Ihr Kind an dem Tag besonders klammert und alles unternimmt, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen? Ihr Kind versucht, den Kontakt wieder herzustellen.

Wir wollen Ihnen hier kein schlechtes Gewissen machen. Auch Sie als Mama und Papa haben das Recht mal einen schlechten Tag zu haben. Die Kinder lernen so auch mit den Unsicherheiten der Außenwelt zurecht zu kommen. Aber es sollte nicht die Regel sein.


Deswegen sagen wir: Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse. 

Ist eine top aufgeräumte Wohnung ein Grundbedürfnis? Nein, Schlaf ist ein Grundbedürfnis. Ihr Kind erinnert sich später mal nicht daran, ob der Boden jeden Tag gesaugt wurde. Oder erinnern Sie sich daran?

  • Man erinnert sich an den Spaß, den man mit Mama und Papa hatte,
  • an das gemeinsame Kuscheln und nicht ob Mama eine Bikinifigur hatte.
  • An das Lachen am Mittagstisch – und nicht ob das Essen Bio und frisch gekocht war.

Tun Sie sich selbst etwas Gutes. Bestellen Sie für die Familie was vom Italiener und lesen Sie während der Nachwuchs schläft ein Buch. Lassen Sie die Wohnung unaufgeräumt und legen Sich mit Ihrem Kind zum Nachmittagsschläfchen hin. Nehmen Sie sich, wann immer es geht, eine Auszeit, gehen Sie Ihrem alten Hobby nach oder treffen Sie sich mit Freunden.

Und für Fortgeschrittene in Sachen Selbstfürsorge: Geben Sie Ihren Nachwuchs ab und genießen Sie ein Abendessen zu zweit auswärts.

Tun Sie, was Ihnen gut tut und es geht Ihrer ganzen Familie gut. 

Mehr als nur Schlafmangel?

Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihre ...

  • Antriebslosigkeit,
  • Reizbarkeit,
  • Müdigkeit, etc.

nicht nur vom Schlafmangel kommen, können wir gerne in einem gemeinsamen Gespräch abklären ob eventuell eine Wochenbettdepression (Post Natale Depression) vorliegen könnte. Es ist wichtig hier Klarheit zu schaffen, damit Sie rasch Hilfe erhalten.

Unsere Hilfe und Beratung zur Förderung Ihrer Selbstfürsorge

Häufig tut es schon mal gut, über seine Situation zu sprechen - die eigenen Gefühle in Worte zu fassen und verstanden zu werden. Gemeinsam versuchen wir dann an einer Lösung der Situation zu arbeiten. Mögliche Themen können sein:

  • Wie gehe ich mit Wut und aggressiven Gefühlen um?
  • Was sind meine Bedürfnisse? Was tut mir gut?
  • Wie kann ich meine Bedürfnisse kommunizieren und wahrnehmen?
  • Leide ich unter einer Wochenbettdepression (Post Natale Depression)?
  • Wie kann ich den Schlaf meines Kindes verbessern?
  • Welche Entspannungsmethoden kann ich in meinen Alltag rasch und effektiv integrieren?


Nehmen Sie Ihr Bedürfnis nach Schlaf und Selbstfürsorge ernst und vereinbaren Sie einen Termin.

Denn Selbstfürsorge beginnt damit, das Problem nicht zu verdrängen, sondern Lösungen zu suchen.