Pandemie, Corona, Long Covid - Was sind die Auswirkungen auf unsere Kinder?


Seit Beginn der Pandemie ist das Thema Corona und seine Folgen (Long Covid) an niemandem vorüber gegangen. In erster Linie dachte man hierbei jedoch an ältere Menschen. Durch die Delta-Variante erkranken immer mehr Menschen unter 35 Jahren. Doch auch hier ging es hauptsächlich um Erwachsene bzw. junge Erwachsene. Doch wie sind die Auswirkungen der Pandemie, sowie von Long Covid für unsere Kinder? Zeigen sich dadurch auch Veränderungen auf das Leben und den Schlaf der Kinder?

„Long Covid“, was bedeutet das?

Selbst bei Erwachsenen ist der Begriff Long Covid noch sehr umstritten. Gibt es Long Covid überhaupt als „Erkrankung“ und was fällt darunter? Immer mehr Expertinnen und Experten sind sich einig, die verschiedenen Auswirkungen einer Corona-Infektion mit insgesamt mehr als 200 Symptomen unter dem Begriff „Long Covid“ zusammen zu fassen:

  • häufiges Husten
  • Atemnot bei Belastung
  • Notwendigkeit des tieferen Einatmens
  • Herzmuskelentzündungen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen
  • Krankhafte Erschöpfung (Fatigue-Syndrom)
  • Gedächtnisverlust und Konzentrationsschwierigkeiten
  • anhaltender Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinnes

Es gibt noch keine allgemeingültige Meinung der Expertinnen und Experten über die Häufigkeit und Dauer der Long Covid Symptome. Eine vorsichtige Schätzung geht von 10 – 20 % aller Infizierten aus. 

Eine Entwicklung zeichnet sich bereits ab: Die Long Covid Fälle, die länger als ein Jahr mit Symptomen zu kämpfen haben, steigen. 

Sind Kinder von Long Covid betroffen?

Bezüglich der Häufigkeit von Long Covid bei Kindern gibt es noch sehr ungenaue Zahlen. Manche sprechen von ca. 5 -10 % der Fälle. Aufgrund dieser geringen Anzahl der Fälle und der Uneinigkeit der Forscherinnen und Forscher kann man bezüglich Long Covid bei Kindern noch wenige Aussagen treffen. 


„Long-Covid“ oder „Long-Lockdown“?

Sicher ist jedoch, dass durch die monatelange Unterbrechung der Schule und der sozialen Kontakte, sich die sozialen und psychischen Probleme der Kinder häufen. 

Außerdem leidet ca. eines von 1000 mit Corona infizierten Kindern unter dem PIMS-Syndrom (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome). Die Symptome dieser Multi-Entzündungserkrankung sind starke Bauchschmerzen und anhaltendes Fieber, welche sehr plötzlich auftreten. Die meisten Kinder müssen intensivmedizinisch betreut werden. Zum Glück können ca. 90 % der betroffenen Kinder vollständig geheilt werden. 

Unsere Kinder - wurden sie übersehen?

Eine Umfrage unter österreichischen Psychologinnen und Psychologen hat folgendes ergeben: ihrer Meinung nach, wurden die Auswirkungen der Corona Erkrankungen, sowie der Pandemie auf Kinder und Jugendliche viel zu wenig berücksichtigt. 

Was ist der Grund dafür? Anfangs waren ja hauptsächlich ältere Menschen betroffen. Außerdem ist die Information, dass Kinder keine Symptome zeigen bzw. nicht an Corona erkranken können, immer noch weit verbreitet. Dies muss (wie weiter oben angeführt) widerlegt werden. Wenn auch nicht so häufig, so sind Kinder doch auch direkt von der Erkrankung betroffen. Weiters zeigen sich auch große Auswirkungen der Pandemie an sich.

Die Pandemie - nichts ist wie es mal war

Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich bereits bei Babys. Väter konnten aufgrund der medizinischen Bestimmungen teilweise nicht bei der Geburt dabei sein. Viele Mütter waren dadurch im Vorfeld verzweifelt. Während der Geburt, ohne den Partner als Stütze, haben sich Ängste und Sorgen verstärkt. Diese Gefühle können sich leider direkt auf das Baby auswirken. 


Soziale Kontakte waren während des Lockdowns stark reduziert

Die sozialen Kontakte der Eltern waren stark eingeschränkt. Familienangehörige konnten den Nachwuchs nicht willkommen heißen. Rückbildungskurse, Still- und Spieletreffs, Babyschwimmen -  all diese Dinge fanden aufgrund der Pandemie nicht statt. Viele Mütter litten massiv unter der fehlenden Unterstützung durch die Familie, dem Austausch mit Gleichgesinnten, sowie unter der sozialen Vereinsamung. Die Gefühle der Mütter haben starke Auswirkungen auf die Interaktion und die Beziehung zu dem Baby. 

Für manche kamen durch die Kurzarbeit sowie die Entlassungswellen auch finanzielle Sorgen und Nöte hinzu. All diese Folgen der Pandemie wirken sich auf die Babys und natürlich die Kinder negativ aus. 

Über die Auswirkungen der Gesichtsmasken und der dadurch fehlenden Mimik des Gegenübers kann man nur mutmaßen. Reichen die Interaktionen im privaten Umfeld, damit Babys und Kleinkinder lernen, die Mimik und Gefühle richtig zu interpretieren?

All diese Faktoren haben höchstwahrscheinlich auch einen relativ großen Einfluss auf den Babyschlaf. Sind die Eltern beunruhigt, nervös oder sorgenvoll, spürt ihr Nachwuchs die Spannungen und reagiert ebenfalls mit Unruhe.

Neben den Babys, wo man die Auswirkungen nicht in Zahlen umlegen kann, haben diverse Studien und Umfragen ergeben, dass ca. jeder zweite bis dritte der 6 – 15 Jährigen aufgrund der Pandemie unter Ein- und Durchschlafstörungen leidet. Mögliche Gründe sind, dass die Kinder viel später ins Bett gehen und sich vermehrt mit ihren Handys und Tablets, etc.  beschäftigen, anstatt Sport zu machen. Die fehlende Bewegung an der frischen Luft, sowie das Blaulicht der Smartphones und des Fernsehers führen zu schlechterem Schlaf. Albträume seien, durch die mit der Pandemie verbunden Ängste und Sorgen, auch häufiger Teil des Kinderschlafs. 

Insgesamt zeigen sich deutliche Auswirkungen der Pandemie auf die Psyche und das Schlafverhalten von Babys und Kindern. Möglicherweise erfassen wir gerade erst den Gipfel des Eisbergs, weswegen es dringend notwendig erscheint, das Betreuungsangebot in diesem Bereich auszubauen. 

Unser Angebot für Sie und Ihr Kind (0 - 3 Jahre)

Sollten Sie bezüglich der Auswirkungen der Pandemie auf Ihr Kind und sein Schlafverhalten Fragen haben bzw. unsicher sein, können wir uns gerne einen Termin vereinbaren und Ihre Sorgen im Detail besprechen. Wir haben uns auf die Begleitung von Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren spezialisiert. Aus diesem Grund bleiben wir auch bei dem Thema Pandemie und Long Covid bei diesem Altersrahmen. So können wir auch hier unsere Professionalität gewährleisten. 

Gemeinsam schauen wir uns das bestehende Familiensystem und die Beeinflussungen durch die Pandemie an und analysieren mögliche Auswirkungen auf den Schlaf Ihres Kindes. So können wir gemeinsam im Bedarfsfall Lösungen finden, damit Ihre Familie wieder ruhig schlafen kann.